Das Centrum

Ausstellungen
IM NAMEN DES VOLKES !? § 175 StGB im Wandel dereit

 17. Mai – 01. Juni 2025

VHS Neuss (RomaNEum)
Brückstraße 1 | 41460 Neuss
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 8 – 20 Uhr
Samstag | Sonntag 8 – 17 Uhr
Eintritt frei

Ausstellungseröffnung:
Samstag, 17. Mai 2025, 17 Uhr

Begrüßung
Ursel Hebben
Stellv. Leiterin der VHS Neuss
Niklas Wolfgruber
Queerbeauftragter

Grußwort
Reiner Breuer
Bürgermeister der Stadt Neuss

Einführung in die Ausstellung
Marcus Velke-Schmidt, M.A.
Historiker, Ausstellungskurator, Centrum Schwule Geschichte e.V.


Vom 1. Januar 1872 bis 11. Juni 1994 waren die §§ 175 / 175 a StGB die am stärksten sichtbaren und wirksamen staatlichen Repressions­instrumente gegenüber gleichgeschlecht­lichem Leben, mit Auswirkungen auf trans- und intersexuelle Menschen.

1969 erstmals liberalisiert und 1994 abgeschafft, wurden erst am 24. Juli 2002 alle NS-Urteile nach §§ 175 / 175 a StGB aufgehoben. Erst am 22. Juli 2017 wurden auch alle Urteile nach 1945 aufgehoben und eine Rehabilitation der Opfer dadurch möglich.

Das Centrum Schwule Geschichte Köln zeigt erstmals eine Ausstellung zur Geschichte antihomosexueller Gesetzgebung in Deutschland mit Fokus auf das Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens. Die Ausstellung setzt damit erste Marken für eine umfassende Aufarbeitung der LSBT*IQ-Geschichte des größten und bevölkerungsreichsten Bundeslandes, die immer noch aussteht.
HISTORY
Unser Magazin zur queeren Geschichte

Ausgabe:
aktuelle Ausgabe 1/2025
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Das Magazin HISTORY des Centrums Schwule Geschichte e.V. bietet Informationen für Mitglieder, Förderer und Interessierte über die schwule Community sowie zu Aktivitäten, Projekte und Veranstaltungen des CSG. Es stellt Fundstücke aus dem Archiv des CSG ebenso vor wie Neuerscheinungen schwuler Literatur und weist auf Gedenktage und Ausstellungen hin.

Aufgrund der hohen Nachfrage bietet das CSG für Sympathisanten, Newsletter-Empfänger und Nicht-Vereinsmitglieder den portofreien Bezug des HISTORY an. Das Abo finden Sie hier.

Seit mehr als 30 Jahren besteht das CSG. Dies ist für uns eine Herausforderung und zugleich ein Ansporn, unsere langjährige Arbeit zu verbessern und deren Ergebnisse einem interessierten Publikum in Printform und durch unsere Website zugänglich zu machen. Wir freuen uns über ein Feedback zu Inhalt und Design von HIStory und der Website. Unser Team ist jederzeit für Anregungen und Fragen erreichbar unter redaktion@csgkoeln.org

Redaktion:
Friedrich-H. Schregel, Lenard Kramp

Beiträge:

Kristof Balser, Lenard Kramp, Frank Hoyer, Willi Kutsch (1951–2020), Werner Matrisch, Herbert Potthoff (1947–2017), Friedrich-H. Schregel, Martin Sölle, Marcus Velke, Holger Willms

Grafik:

Holger Willms, www.GlobalGraphics.de
Neue App: Orte der Demokratie in Köln

Download: Die App „Orte der Demokratie in Köln“ ist ab dem 19. Januar 2022 für iOS und Android verfügbar unter rebrand.ly/OrteDerDemokratie

Flyer Plakat
Die App „Orte der Demokratie in Köln" – ein virtueller politischer Spaziergang durch Köln - wurde auf Initiative des Vereins EL-DE-Haus e.V. entwickelt.
Die App soll allen Menschen in Köln, Jung und Alt, Schüler*innen und Erwachsenen, Alteingesessenen und Zugezogenen sowie Köln-Besucher*innen einen informativen virtuellen Spaziergang durch die Kölner Freiheits- und Demokratiegeschichte von 1789 bis heute ermöglichen und damit ein Defizit beheben. Denn die demokratischen Traditionen in Deutschland – und damit auch in der Metropole und Millionenstadt Köln – wurden bisher in den Medien nicht ausreichend dargestellt und gewichtet.  
Dieser zentrale Aspekt unserer politischen Kultur wurde, wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seinem ZEIT-Artikel vom 13. März 2019 konstatierte, lange Zeit sträflich vernachlässigt. Steinmeier schrieb: „Ich glaube, unser Blick in die Zukunft hängt auch damit zusammen, wie wir auf die Vergangenheit schauen. […...] Gibt es nicht auch Ereignisse und Vorbilder in unserer Demokratiegeschichte, die uns inspirieren, die Ansporn geben und Mut machen können? […] Ich meine, wir haben unsere Freiheits- und Demokratiegeschichte in unserem Denken über unsere Zukunft zu lange vernachlässigt, und das sollten wir ändern!“
Auch Marianne Birthler, langjährige Leiterin der Stasiunterlagenbehörde, argumentiert in einem Interview zwei Jahre später ähnlich wie Steinmeier: „Die Deutschen haben – vor allem wegen der nationalsozialistischen Katastrophe – besondere Schwierigkeiten, sich auf gute und fortschrittliche Erfahrungen und auf deren Symbole zu beziehen.“    
Diese beiden Feststellungen sind der Ausgangspunkt und das Ziel unseres Kölner Projektes „Orte und Wege der Demokratie in Köln – 1789 bis heute“. Die Beiträge zur App wurden von Studierenden des Fachbereichs Public History am Historischen Institut der Universität zu Köln, in Verantwortung von Jun-Prof.'in' Christine Gundermann und unter der Leitung von Jens Alvermann erstellt. Wir danken ihnen für ihre fachkundige Leitung und den Studierenden für ihr Engagement, Kreativität sowie die Themenauswahl.    
Aus dem Vorstand des Vereins EL-DE Haus arbeiteten Willi Reiter, Wolfgang Uellenberg-van Dawen und Cornelia Schmerbach mit. Beraten und unterstützt wurden sie von unseren Kooperationspartner*innen. Das sind: Das Kölner Friedensbildungswerk (Roland Schüler), der Kölner Frauengeschichtsverein (Irene Franken), dem Bündnis „Wir stellen uns quer. Kein Rassismus bei uns in Köln“ (Hajo Leib) und das Centrum Schwule Geschichte (Martin Sölle).   
Die verbrecherische, menschenfeindliche und antidemokratische Zeit des Nationalsozialismus in Köln wurde und wird Dank des Kölner NS-Dokumentationszentrums umfassend bearbeitet, in Ausstellungen und Publikationen umfangreich thematisiert und mittels fachkundiger Führungen dem interessierten Publikum, besonders vielen Schulgruppen vermittelt. Nun erfolgt ein weiterer Schritt. Das EL-DE-Haus wird thematisch erweitert und erhält dann den Namen "Haus für Erinnern und Demokratie". In diesem Kontext steht auch das hier vorgestellte App-Projekt "Orte der Demokratie in Köln". Wir danken dem ehemaligen Direktor Dr. Werner Jung für seine fachkundige Beratung.    
Für die großzügige Förderung danken wir der Stadt Köln, Amt für Integration und Vielfalt, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und ihrem Programm „Demokratie leben!“ sowie der Kölner Koordinierungsstelle der AWO und der Hans Böckler Stiftung.
Abschließend: Was verstehen wir unter dem Begriff „Demokratie“? Jutta Limbach, ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, sagt dazu: „Die Demokratie ist keine Staatsform, die von der Eintracht ihrer Bevölkerung lebt. Sie lebt davon, dass sie Verfahren kennt, mit denen man Konflikte löst. Auch wenn es uns schwerfällt.“
Die App erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Sie könnte noch mit vielen Personen und Aspekten aus der Kölner Geschichte ergänzt werden.

Für den Vorstand und Beirat des Vereins EL-DE Haus:  Willi Reiter,  Martin Sölle; Claudia Wörmann Adam
Kontakt:  Dieter Maretzky, EL-DE-Haus@web.de, mobil 0172 93 33290; Martin Sölle (v.i.S.d.P.), mobil 0171 8995205, Email: EL-DE-Haus@web.de